Kambodscha-Reise

Volker Friebel

Flughafen Vientiane, Laos. Wir warten auf das Flugzeug nach Phnom Penh. Die Zeit ist lang, ich blättere durch meine Notizen zu Kambodscha.

Im Südwesten des Landes brandet der Golf von Thailand, im Westen und Norden liegt Thailand, Laos im Norden, Vietnam im Osten und Süden. Durch Kambodscha fließt der Mekong. Die Zentralebene, das Kambodschanische Becken, ragt nur 5 bis 30 Meter über den Meeresspiegel und nimmt zwei Drittel des Landes ein. Sie ist von Gebirgen umgeben und geht im Osten in Schwemmland und das zu Vietnam gehörende Mekong-Delta über.

Das Monsunklima sorgt für gleichmäßige und hohe Temperaturen. Von Mai bis Oktober herrscht Regenzeit mit einem feuchten Südwestmonsun, den Rest des Jahres Trockenzeit mit Kontinentalluft aus Nordost.

Das Land hat 16,9 Millionen Bewohner (Schätzung Stand 2021) auf 181.040 Quadratkilometern (94 Menschen pro km²). Zum Vergleich: Deutschland hat 84,3 Millionen Bewohner (Stand 2022) auf 357.167 Quadratkilometern, das sind 232 Menschen pro km².

Etwa 85% der Bevölkerung gehören dem Volk der Khmer an. Amtssprache ist denn auch die Khmer-Sprache. Die Menschen sind jung: 21,7 Jahre beträgt der Altersdurchschnitt, bei einer Lebenserwartung von 59 Jahren.

Etwa ab dem 4. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung lebten Khmer und Cham in der Gegend und bildeten mehrere kleinere Reiche. Im 9. Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung entstand ein großes Khmer-Reich, seit dem Jahre 889 mit Angkor als Zentrum, das zur Zeit seiner größten Machtentfaltung im 12. Jahrhundert weite Teile Indochinas beherrschte. Um das Jahr 1200 war Angkor mit einer Million Bewohnern vielleicht die größte Stadt der Welt. Der Übergang vom Hinduismus zum Buddhismus führte zu einer Schwächung des Königtums und mit der Zeit zu einem politischen Niedergang. Vietnam eroberte im 17. und 18. Jahrhundert das Mekong-Delta, Thailand verleibte sich die Nordgebiete des Khmer-Reichs ein. Im Jahr 1863 wurde das Reich Protektorat Frankreichs, ab 1884 faktisch französische Kolonie. Im Jahr 1954 anerkannte Frankreich nach einem Guerillakrieg die Unabhängigkeit Kambodschas. Der Vietnamkrieg machte auch vor Kambodscha nicht Halt. Im Jahr 1975 ergriffen mit Unterstützung Nord-Vietnams die kommunistischen Roten Khmer die Macht. Der gewaltsamen Durchsetzung ihrer sozialen und wirtschaftlichen Utopien fiel etwa ein Viertel aller Bewohner Kambodschas zum Opfer. Ende 1978 intervenierte Vietnam und vertrieb die Roten Khmer. Erst 1989 zog der große Nachbar seine Truppen wieder zurück.

Heute formell wieder eine Monarchie, bestimmen nach westlichem Vorbild Parteien das politische Leben. Wirtschaftlich ist das Land kapitalistisch. Die Abholzung ist ein großes Problem. Von Luftverschmutzung ist nur die Hauptstadt betroffen. Die Gewässer sind sauber.

93% der Menschen bekennen sich zum Theravada-Buddhismus, der ab dem 14. Jahrhundert Hinduismus und Mahayana-Buddhismus verdrängte. Unter den Roten Khmer verboten und verfolgt (die meisten Mönche wurden getötet, fast alle Klöster zerstört), gibt es heute wieder etwa 60.000 Mönche in 4.000 Wats (Klöstern).

Obwohl 80% der Menschen auf dem Land leben, wird Kambodscha von der Hauptstadt Phnom Penh dominiert (1,5 Millionen Einwohner).

Für Besucher besonders interessant sind die hinduistischen und buddhistischen Tempelkomplexe von Angkor (übersetzt: Stadt), einer Region nahe des Städtchens Siem Reap, in der die Hauptstädte des alten Khmer-Reichs mit mehr als Tausend Tempeln liegen.

Die wichtigsten Stationen unseres Aufenthalts:

Flug von Vientiane (Laos) nach Phnom Penh (Kambodscha). Apsara-Tanzschule. Khmer-Museum. Zentralmarkt. Kambodscha 1: Phnom Penh

Busfahrt von Phnom Penh zur ehemaligen Hauptstadt Oudong. Zurück in Phnom Penh Besichtigung des Königspalasts. Kambodscha 2: Phnom Penh, Oudong

Flug von Phnom Penh nach Siem Reap. Tempelgruppe von Roluos. Angkor Wat. Kambodscha 3: Siem Reap, Roluos-Gruppe, Angkor Wat

Angkor Thom. Gesichtertürme des Bayon-Tempels. Elefanten-Terrasse. Terrasse des Lepra-Königs. Ta Prohm. Kambodscha 4: Angkor Thom, Ta Prohm

Tempelanlage Banteay Srei. Kambodscha 6: Siem Reap

Rückflug von Siem Reap über Hanoi nach Frankfurt am Main.

In der Übersicht:

Kambodscha 1: Phnom Penh
Kambodscha 2: Phnom Penh, Oudong
Kambodscha 3: Siem Reap, Roluos-Gruppe, Angkor Wat
Kambodscha 4: Angkor Thom, Ta Prohm
Kambodscha 5: Banteay Srei
Kambodscha 6: Siem Reap

Fotos und Notizen von unterwegs, oft in Form von Haiku, sowie Sachinformationen wechseln sich ab.

 

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