Kambodscha 4: Angkor Thom, Ta Prohm

Volker Friebel

 

Mit dem Bus fahren wir von Siem Reap sieben Kilometer in den Norden nach Angkor Thom („Große Hauptstadt“) und besichtigen verschiedene Tempel. Mittagspause an einem Wassergraben. Nachmittags besichtigen wir Ta Prohm. Es ist bewölkt, mit Auflockerungen, die Höchsttemperatur sank auf 32 Grad Celsius.

Angkor Thom

Im Jahre 1177, nicht lange nach der Errichtung von Angkor Wat, wurde das Reich von einem Nachbarvolk besiegt, die Hauptstadt erobert und der König getötet. Ein Khmer-Prinz drängte in langen Kämpfen die Eroberer zurück. Als Jayavarman VII. wurde er im Jahre 1181 zum König gekrönt. Er war, im Unterschied zu den hinduistischen Herrschern vor ihm, Buddhist und herrschte 30 lange Jahre. Unter ihm entstand die neue Hauptstadt Angkor Thom im nördlichen Teil der alten Hauptstadt Yasodharapura. Viele schon bestehende Gebäude wurden eingegliedert, viele Gebäude neu erbaut.

Nur die Stadtmauer mit ihren Toren und die Tempel sind erhalten, denn alle anderen Bauwerke, auch der Königspalast, bestanden aus Holz. Die Tempelpyramide Phimeanakas (spätes 10. und frühes 11. Jahrhundert) gehörte bereits zur alten Hauptstadt. Die Terrasse der Elefanten und die Terrasse des Lepra-Königs entstanden neu, beide im späten 12. Jahrhundert. Im frühen 13. Jahrhundert wurde, als Zentrum von Angkor Thom, der Staatstempel Bayon mit seinen Gesichtertürmen errichtet.

Am Stadttor:
Elefanten erwarten den König,
treffen Touristen.

Foto: Südtor von Angkor Thom.

 

Die leichten Schritte
des Elefanten im Staub.
Touristenbusse.

Foto: Wächter am Südtor von Angkor Thom.

 

Renovierung. Die alten Steine wundern sich über ihre Geschwister.

 

Apsara-Tänzerin.
Jahr um Jahr verschwindet sie tiefer
im Stein.

Ein Elefant –
eiligen Schritts vorbei an Gesichtern
im Stein.

Mückenlarven.
Steine erheben sich über den Bäumen,
Gesichter.

 

Bayon

Foto: Bayon.

Foto: Bayon.

 Foto: Relief Kampf in Bayon.

Foto: Relief Apsara-Tänzerinnen in Bayon.

Foto: Bayon.

Foto: Bayon.

Foto: Tuk-Tuk in Angkor Thom.

 

Elefantenterrasse

Elefantenterrasse –
zwei Schmetterlinge
umkreisen sich.

Foto: Elefantenterrasse, Angkor Thom.

Foto: Elefantenterrasse, Angkor Thom.

 

Phimeanakas-Tempel

Foto: Phimeanakas-Tempel, Angkor Thom.

 

Terrasse des Lepra-Königs

Der Name der Terrasse wird auf eine ihrer Statuen zurückgeführt, die angeblich den Erbauer der ersten Königsstadt in Angkor zeigt, der an Lepra gestorben sein soll. Wahrscheinlich stellt diese Statue Yama, den hinduistischen Todesgott dar. Auf der Terrassee steht heute nur noch eine Kopie. Die Terrasse diente vielleicht als Platz für Verbrennungsriten bei der Bestattung von Mitgliedern der Königsfamilie und hohen Würdenträgern.

Sterbliche,
in Staub gehauen, verbrannt
von der Zeit.

Foto: Terrasse des Lepra-Königs, Angkor Thom.

 

Ein Hahn kräht.
Wasserblumen schaukeln
auf Wolken.

 

Ta Prohm

Die Tempelanlage Ta Prohm liegt etwa zwei Kilometer nordöstlich von Angkor Wat. Errichtet wurde die Anlage unter König Jayavarman VII. vom späten 12. bis ins 13. Jahrhundert hinein. Die Anlage ist der Mutter des Königs gewidmet, die, wie er, buddhistisch gesinnt war. Dennoch gibt es in Ta Prohm viele Reliefs mit Darstellungen aus der hinduistischen Mythologie.

Der Tempel wurde im Jahre 1186 geweiht, und zwar Prajnaparamita, der „Perfektion der Weisheit“, einem buddhistischen Begriff. Vor allem Mönche wohnten hier, einer Inschrift zufolge waren es 12.640. Die Anlage enthält auf 60 Hektar mehrere Gebäude und ist von einer Mauer umgeben.

Das Besondere für den heutigen Besucher: Ta Prohm wurde archäologisch nur notdürftig gesichert, aber nicht restauriert. Der Dschungel ist im Besitz der Gemäuer geblieben. Besonders eindrücklich sind die großen Bäume. Aus Mauern und Gebäuden gewachsen, sind sie eine Verbindung mit dem Stein eingegangen. Die Türen sind nicht so klein, sondern die Bäume so groß. Ein tief beeindruckender Ort.

 

Zwischen Bäumen liegt Staub. Blätter tanzen.

Schmetterlinge.
Ein Tanz über Trümmersteinen
und fallendem Laub.

Zwischen Staubkorn und Staubkorn ihr Weg in den Himmel.

Töne der Vögel.
Steine liegen durcheinander
im Staub.

 

Zwischen tanzenden Blättern schaukeln Schmetterlinge. Musik tönt. Steine haben das Licht aufgefangen und verwandelt in Schwarz. Bäume sind aus dem Schwarz gesprossen, um es grün werden zu lassen, im Himmel.

Staubwirbel.
Ein Mädchen schwenkt
den Reisigbesen

Foto: Ta Prohm.

Foto: Ta Prohm.

Foto: Ta Prohm.

Foto: Ta Prohm.

Foto: Ta Prohm.

Foto: Ta Prohm.

Foto: Ta Prohm.

Foto: Ta Prohm.

Foto: Ta Prohm.

Foto: Ta Prohm.

 

Abend in Siem Reap

Ventilatorsummen.
Auf den Esstisch hinab
schaut ein Gecko.

 

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